Yoga´s fat-fighting potential (Studie)
Das Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle publizierte 2005 eine Studie, in der neben den Hauptfragen, ob Vitamine, Mineralstoffe und Kräuter das Krebsrisiko verringern helfen können, auch die Auswirkungen regelmäßiger Yoga-Praxis erforscht wurden. Dabei wurden die Daten von insgesamt 75.000 Einwohner aus Washington-West in dieser 4.2 Mio. Dollar teuren Studie erfasst.
15.000 Personen um Mitte 50 wurden auch über ihre Bewegungsgewohnheiten und über ihre Gewichtsveränderungen innerhalb der letzten 10 Jahre (also zwischen 45 und 55 Jahren) befragt. Es stellte sich heraus, dass die meisten der Befragten in diesem Altersbereich durchschnittlich 1 Pfund pro Jahr Gewicht zugenommen haben. Das ist darauf zurückzuführen, dass die Menschen meist ihre Essgewohnheiten nicht an den geringer werdenden Energiebedarf anpassen. Yoga-Praktizierende haben in dieser Zeit allerdings um 3 Pfund weniger zugenommen. (Yogapraxis = mindestens 30 Minuten pro Woche für vier oder mehr Jahre). Immerhin!
Ein etwas spektakuläreres Ergebnis wurde bei übergewichtigen Personen ausgeforscht. Übergewichtige Yoga-Praktizierende konnten in dem Zeitraum von 10 Jahren ungefähr 5 Pfund abbauen, während Nicht-Yoga-Praktizierende ungefähr 14 Pfund an Gewicht zunahmen! Der Autor der Studie, Prof. Alan R. Kristal, führt diese Tatsachen vor allem auf ein gesteigertes Körperbewusstsein, als auf die Bewegung selbst zurück. Denn nur sehr kraftvolles Yoga hätte auch das Potential Kalorien zu verbrennen und diese Art von Yoga praktizierten die wenigstens der Befragten.
Die Co-Autorin Denise Benitez, Inhaberin eines Yogastudios in Seattle meint dazu, Yoga kultiviere eben eine Form von innerer, sanfter Strenge, die uns helfe, Spannungen aushalten zu lernen: »Wenn wir Yoga üben, gibt es immer eine leichte Anstrengung dabei, auch wenn es leicht aussehen mag. Du bringst deinen Körper an eine physische Grenze, die gerade ein wenig Herausforderung bedeutet. Und Leute, die regelmäßig Yoga praktizieren, entwickeln die innere Kraft, mit diesem leichten Unbehagen (Anm: auch Spannung, original: discomfort) zu leben. Und wenn du dann nach der Yoga-Klasse nach Hause kommst, den Eiskasten öffnest und den Schokokuchen siehst, hast du die Kraft dieses Unbehagen auszuhalten und den Schokokuchen nicht zu essen.«
Im Forschungsbericht wurde allerdings darauf hingewiesen, dass die Anlage der Untersuchung noch keine kausalen Schlussfolgerungen zulässt. Weitere klinische Versuchsanodrnungen wären jetzt ratsam, in denen Yoga ergänzend zu Gewichtsrektionsprogrammen eingesetzt werden sollte. Dann erst könne man mit Bestimmtheit sagen, ob man durch Yoga mehr Gewicht verlieren kann bzw. ob man länger das erwünschte Gewicht halten kann.
Infos: www.fhcrc.org
Alexandra Eichenauer-Knoll, erschienen in der Mitgliederzeitung von Yoga Austria-BYO 1/2007